Sirksfelder Dorfgemeinschaft bekommt Forstwirtschaft erklärt
Anfang Mai 2014 hat ein großer Teil der Dorfgemeinschaft gemeinsam mit dem Revierförster Jan Stäcker eine Waldwanderung durchgeführt.
Viel zu lange ist es her. Den letzten Rundgang hat noch der Vorgänger von Herrn Stäcker, Herr Ohff, gestaltet. Vielleicht besonders aus diesem Grund wurde dieses Angebot, vom Sirksfelder Bürgermeister in Zusammenarbeit mit dem Jugendkulturausschuss, erneut organisiert. Es haben über 40 Personen vom Kleinkind bis zur Senioren an dem 2,5 stündigen Waldrundgang teilgenommen. Auf den sieben Haltestationen hat uns Herr Stäcker ein sehr rundes Bild über die Forstarbeit, die im Wald lebenden Tiere und das damit verbundene Management sowie den Naturschutz gegeben.
Er berichtete uns viele Neuigkeiten über unseren Wald, z.B. dass es hier ganz besondere Fledermäuse gibt, die zu den schützenswerten Arten gehören. In Zusammenarbeit mit dem NABU werden für sie Nistkästen an bestimmten Bäumen angebracht und betreut.
Außerdem gibt es in unserem Wald ein Gebiet, das für die Wissenschaft interessant ist und jedes Jahr von Doktoranden einer Universität untersucht und vermessen wird.
Besonders spannend war es, dass es Eichen in unserem Wald gibt, die einen Brusthöhenumfang von über 1m und schon 5-6 Förstergenerationen miterlebt haben.
Sie sind so alt und dick, dass sie nicht mehr geschlagen werden und wir (unsere Kinder und Kindeskinder) im Laufe der Generationen mal sehen können wie alt sie noch werden.
Im Wald werden viele Totholzgebiete und Wasserstellen als Biotope belassen, damit sich Tiere Insekten aller Art dort wohlfühlen.
Das Gleichgewicht zwischen Wildvorkommen und jungen Bäumen ist gut und es braucht nicht extra aufgeforstet zu werden, da durch die naturnahe Bewirtschaftung die jungen Bäume ihren Platz bekommen, nicht angefressen werden und so eine Chance haben auch so groß zu werden wie die heutigen. Wir haben gelernt, dass die Eichenkrone nach 30 bis 40 Jahren bleibt wie sie ist, aber die Buchenkrone sich verändert. Wenn ein Baum geschlagen wird, verändern sich die Nachbarkronen.
Es gibt in unserer Region Wolfsvorkommen, das heißt er ist sicher hier im Kreis Herzogtum gesichtet worden, aber nicht dass er in unserem Wald immer vorkommt, bzw. sich aufhält.
Die Begeisterung über diese Waldführung war so groß, dass der Wunsch entstand diese Art des Spaziergangs bald mit weiteren Themen zu wiederholen.
Anschließend wurde der Abend mit letzten Fragen an Herrn Stäcker bei einer Grillwurst und kühlen Getränken für alle zufrieden am Dorfgemeinschaftshaus beendet.
Text in Zusammenarbeit Gerhard Peters, Marco Schlichting und Gerlinde Jenckel-Hecht